News 2010
Die LMU-Professoren Patrick Cramer (Direktor des Genzentrums der LMU), Jochen Feldmann (Lehrstuhl für Photonik und Optoelektronik) und Theodor Hänsch (Lehrstuhl für Experimentalphysik und Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik) werden vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem Advanced Investigator Grant ausgezeichnet. ERC Advanced Grants sind hoch dotierte Auszeichnungen für europäische Forscher, die bereits herausragende Leistungen erbracht haben und für neue hoch innovative Forschungsvorhaben die nötigen Freiheiten erhalten sollen.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der LMU.
Über einen Anstieg der Kalzium-Konzentration in der Zelle werden fundamentale Vorgänge wie die Kontraktion der Herz- und Skelettmuskeln, die Hormon- und Neurotransmittersekretion, die Teilung und Bewegung von Zellen sowie die Kontrolle der Immunantwort gesteuert. Diese Signale werden generiert, indem Kalzium von außen einströmt oder aus intrazellulären Speichern wie zum Beispiel dem endoplasmatischen Retikulum freigesetzt wird. Erst seit Kurzem ist bekannt, dass die Lysosomen, die kleinsten Organellen in der Zelle, auch an der intrazellulären Kalzium Freisetzung beteiligt sind.
Die Photosynthese, also die Erzeugung energiereicher Verbindungen mit Hilfe von Sonnenlicht, ist die Grundlage des Lebens auf der Erde. Der grüne Farbstoff Chlorophyll agiert dabei als Sonnenkollektor der Pflanzen, der die eingefangene Energie verlustfrei zwischen Molekülen und schließlich auf das Photosynthese-Reaktionszentren zur Fixierung als chemische Energie überträgt. Diesen Vorgang beschreibt die Förster-Theorie. Danach wird die Energie über schwingende elektrische Dipole analog zu Radioantennen weitergegeben, indem sie ihre Nachbarmoleküle ebenfalls elektrisch anregen.
Drei neue Humboldt-Stipendiaten haben sich dieses Wintersemester für einen Forschungsaufenthalt an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München entschieden. Zwei von ihnen arbeiten an der Fakultät für Chemie und Pharmazie.
Verleihung der Abschluss-Zeugnisse in Chemie und Biochemie sowie der Stipendien der Dr. Klaus Römer-Stiftung am 3.12.2010
Am 18./19.11.2010 findet eine Exkursion nach Trostberg, Hart/Alz und Burghausen (AlzChem, SKW Metallurgie und Wacker Chemie) für Studenten und Doktoranden der Chemie statt.
Krebs mit Substanzen aus der Natur bekämpfen - diesem Ziel hat sich eine neue Forschergruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München verschrieben. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Verbundprojekt sollen Myxobakterien als Quelle für Substanzen dienen, die sich zum einen als Leitstrukturen für neue Arzneimittel gegen Tumore eignen, zum anderen hilfreiche chemische Werkzeuge darstellen, um neue Zielstrukturen für die Tumortherapie und ein besseres Verständnis der Signalsysteme im Tumorgeschehen zu erhalten.
Am 26.11.2011 findet die akademische Abschlussfeier des Departments für Pharmazie und Verleihung der Herbert-Marcinek-Preise sowie der Daiichi Sankyo-Master-Preise des Pharmaunternehmens Daiichi Sankyo Europe GmbH und der Lesmüller-Preise der Dr. August und Dr. Anni Lesmüller-Stiftung statt.
Hauchdünne Nanodrähte könnten in der Elektronik, Optik und Medizintechnik in den kommenden Jahren dazu beitragen, Handys oder Computer kompakter zu machen und eine besonders hohe Bildschirm-Auflösung zu erzielen.
Am Freitag, 29.10.2010 stellt Frau Dr. Karin Färber, Repräsentantin von CAS für Deutschland die neue Scifinder Version vor.
Ribosomen sind die Proteinfabriken der Zelle. Wie am Fließband werden in diesen großen Molekülkomplexen Tausende von Bausteinen zu Proteinen zusammengesetzt. Das sogenannte Peptidyl-Transferase-Zentrum hat bei diesem fehleranfälligen Prozess das Heft in der Hand: Hier wird die Bauanleitung aus der genetischen Information Schritt für Schritt in eine Kette aus Aminosäuren - den Proteinbausteinen - übersetzt. Manche Sequenzen aber streuen gezielt molekularen Sand ins Getriebe und blockieren den Produktionsprozess, um so die Proteinsynthese und Genaktivität zu regulieren.
Die Gentherapie ermöglicht neuartige Behandlungsansätze für bislang unheilbare angeborene oder erworbene Gendefekte. Schwerpunkte sind Stoffwechselerkrankungen und Immunschwächen, die auf einem einzigen Gendefekt beruhen. Erste Erfolge wurden hier bereits erzielt. Die möglichen Anwendungen für gentherapeutische Behandlungen reichen aber weiter, bis hin zu Therapien gegen Krebs und genetischen Schutzimpfungen wie zum Beispiel gegen AIDS. Diese und andere Aspekte der Gentherapie werden bei einem Informationstag am 6. Oktober 2010, von 9.00 bis 16.15 Uhr, am HighTechCampus der LMU in Großhadern / Martinsried, beleuchtet.
Das Kuratorium für die Verleihung des Heinrich-Wieland-Preises hat im Jahre 2010 den Heinrich-Wieland-Preis an Herrn Prof. Nenad Ban, ETH Zürich, Institut für Molecularbiologie and Biophysik, für seine herausragenden Beiträge zur mechanistischen Aufklärung der Funktion des Multienzymekomplexes Fettsäuresynthetase (FAS) verliehen.
In der Zukunft könnten wenige Millionstel Millimeter große Nanofähren Wirkstoffe oder auch Gene in Zellen schleusen. Derartige Therapien hätten den Vorteil, dass der Wirkstoff keine Nebenwirkungen auf dem Weg durch den Organismus auslösen kann. Der therapeutische Effekt entfaltet sich erst am Ziel, sodass etwa auch toxische Krebsmedikamente in der Chemotherapie relativ niedrig dosiert werden können. Ein besonders großes Potenzial als Nanofähren zeigen Teilchen aus kolloidalem, mesoporösem Siliziumdioxid, die von der Zelle häufig aber abgefangen und abgebaut oder ausgeschieden werden.
Erneut war ein Antrag von Unternehmensgründern aus der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München bei der Ausschreibung des Programms „EXIST-Forschungstransfer“ erfolgreich. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert das Gründungsvorhaben AVIRU („anti-Virulenz“ also anti-Bösartigkeit) aus dem Exzellenzcluster Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM) der LMU.
Schon vor mehr als 60 Jahren machte die Diels-Alder-Reaktion Furore, als sie ihren beiden Entdeckern Otto Paul Hermann Diels und Kurt Alder 1950 den Nobelpreis für Chemie bescherte. Diese klassische organische, also Kohlenstoff-basierte, Reaktion hat aber auch heute noch nicht an Faszination verloren.
Krebszellen vermehren sich unkontrolliert und bedrohen so gesundes Gewebe. Ein Weg gegen ihre Ausbreitung könnte in Zukunft direkt über das Innere der kranken Zellen führen. In enger Zusammenarbeit ist es drei Arbeitsgruppen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und des Exzellenzclusters Nanosystems Initiative Munich (NIM) gelungen, den Wirkstoff Colchicin in konzentrierter Form mit Hilfe von Nanopartikeln direkt in Zellen einzuschleusen.
Ohne Chaperone wäre kein Leben auf der Erde möglich. Denn diese Eiweiße sorgen dafür, dass andere Proteine nach ihrer Synthese in eine dreidimensionale Form gebracht werden, in der sie ihre korrekte Funktion erst erfüllen können. Bisher war über die molekulare Struktur der Chaperone und ihre Veränderungen während der Faltung von Proteinen nur wenig bekannt.
Die 22. Deutsche Zeolith-Tagung wird vom 3. bis 5. März 2010 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München stattfinden.
Mit Hilfe organometallischer Reagenzien konnten in den vergangenen Jahren neue Materialien mit herausragenden physikalischen Eigenschaften, neuartige Medikamente mit exzellenter Wirkung und auch ökologisch verträgliche Chemikalien für die Landwirtschaft entwickelt werden. In vielen Fällen liegen diese Produkte aber als Stereoisomere vor. Dann gibt es von einem Molekül mehrere Varianten mit grundsätzlich gleicher Struktur, aber unterschiedlichem räumlichen Aufbau. Einzelne Bestandteile der Verbindungen ordnen sich dann im Molekül asymmetrisch um ein oder mehrere Stereozentren an. Vergleichbar ist dies mit einer rechten und einer linken Hand, die sich gleichen wie Bild und Spiegelbild – aber nicht zur Deckung gebracht werden können. Bei den chemischen Isomeren kommt hinzu, dass häufig nur eine der Varianten die gewünschten Eigenschaften zeigt. Vor allem bei Medikamenten ist es dann essentiell, bei der Herstellung nur das gewünschte Stereoisomer zu produzieren. Diastereoselektive Methoden gewährleisten den selektiven Aufbau von Molekülen mit mehreren Stereozentren, indem sie bevorzugt eine Molekülvariante synthetisieren.
Am Freitag, den 18.03.2010 findet der Schüler-Info-Tag 2010 für alle interessierten Schüler in der Fakultät für Chemie und Pharmazie statt.