Nanomedizin: Mit Zuckern Krebszellen gezielt finden

16.05.2018

Bei der Behandlung von Krebs kommen Chemotherapeutika oft in zu geringer Konzentration am Tumor an. Das Team um Olivia Merkel entwickelt zielgerichtete Nanocarrier, die spezifisch an Krebszellen binden und so die Aufnahme in die Zielzelle verbessern.

Nanocarrier binden an einen Mannose-Rezeptor. Bild: C. Hohmann/NIM

Eine besondere Herausforderung bei der Tumortherapie ist es, eine ausreichend hohe Konzentration des Chemotherapeutikums am Tumorgewebe anzureichern. Denn bevor eine konventionell verabreichte, intravenöse therapeutische Formulierung ihr Ziel erreicht, muss sie einige Hürden überwinden. So ist die Halbwertszeit des aktiven Wirkstoffes im Blut meist relativ kurz, und ein erheblicher Anteil des verbleibenden Präparats akkumuliert nicht im Zielgewebe, sondern an anderen Stellen des Körpers und führt dort zu unerwünschten Nebenwirkungen.

Um dieses Problem zu lösen, entwickelt die Gruppe von Professor Olivia Merkel stabile und zielgerichtete Nanocarrier-Formulierungen und sucht nach alternativen Verabreichungswegen. Ein Ansatz ist es, bestimmte Zucker-Rezeptoren, die auf vielen Tumorzellen exprimiert werden, anzusteuern. Beispiele sind der Mannose- und der Mannose-6-Phosphat-Rezeptor. In ihrer neuen Publikation in der Fachzeitschrift Advanced Health Materials zeigen die Forscher erste Ergebnisse dieser neuen Targeting-Strategie. (NIM/LMU)

Zur Meldung auf den Seiten der Nanosystems Initiative Munich

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